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Der Halbork-Kämpfer Styke war viele Jahre lang Mitglied der Banditenbande von Idun Kellek, daher kennt er so einige Geschichten über ihn und seinen Vater Coron. Über die gleichen Hintergründe stolperten auch die anderen SC bei ihrem Besuch in Nivaktasbrück:

Die Bande der Kelleks terrorisiert die südlichen Landstriche Brevoys bereits seit über fünf Jahrzehnten, ist in den heutigen Tagen jedoch nur noch ein schwacher Schatten ihrer früheren Größe. Iduns Vater Coron Kellek, ein ebenso gerissener wie skrupelloser Mann, kam in den frühen 4660er Jahren zu einigem Reichtum durch Überfälle auf Händler und Reisende entlang der Südrostlandstraße. Schnell machte die Kunde ihren Lauf, und immer mehr Gesetzlose, Kriminelle und Banditen schlossen sich seiner Bande an. Coron Kellek stieg zu einem der bekanntesten und gefürchtetsten Räuberhauptmänner auf: Die Barden besangen seine Übeltaten in Liedern, und sein Name fiel häufig, wenn Kinder nicht ins Bett wollten, da er dafür bekannt war, Kinder zu stehlen oder zu kaufen, um sie in “seinem Sinne zu erziehen”. Schnell hatte er um die 100 Männer und Frauen um sich versammelt.

Er ließ daher einen Unterschlupf für sich und seine Bande errichten — irgendwo südlich des Würgers in den nördlichsten Ausläufern der Dunkelwachtsteppe, befindet sich eine Festung mit dem fast schon malerischen Namen Waldenau in den Wipfeln eines mächtigen Waldes. Sie diente als Rückzugspunkt für die Bande, um sich zu erholen und auszukurieren, um von der Bildfläche zu verschwinden, wenn die Lage zu heiß wurde, und als Lager für Vorräte, Ressourcen und Beute. Die Festung galt nicht nur aufgrund ihrer Lage in den Bäumen als uneinnehmbar, ihre genaue Position war ein gut gehütetes Geheimnis, das nur eine Handvoll der Banditen kannte — allen anderen wurden die Augen verbunden, sobald sie in die Nähe des Waldes kamen.

Corons wahrscheinlich bekannteste (und wahnsinnigste) Tat war der Frontalangriff auf das Grenzdorf Nivaktasbrück am 29.09.4683. Mit einer Meute von über 100 Mann versuchte er, die Befestigung zu überrennen, zu plündern und als neue Basis für seine Raubzüge zu nutzen, scheiterte jedoch am Widerstand der Miliz und der vielen Zivilisten, die sich mutig den Plünderern in den Weg stellten. Gut die Hälfte der Banditen starb bei diesem Angriff, der Rest floh zurück nach Waldenau, nicht ohne jedoch beträchtliche Beute mitzunehmen — darunter den goldenen Schild des Ortsgründers Pjetr Nivaktas, welches an seiner Statue auf dem Marktplatz des Dorfes angebracht war und seither verschollen ist.

Das war jedoch der Anfang vom Ende des großen Coron. Drei Jahre nach dem Angriff auf Nivaktasbrück (also etwa 25 Jahre vor Beginn der Kampagne) verstarb er recht unrühmlich für einen Banditen — er verbrannte schlafend in seinem Baumhaus. Seine verkohlte Leiche wurde in Waldenau beigesetzt, wo auch heute noch sein Grabstein zu finden sein soll. Von den Reichtümern, welche er in den zwanzig Jahren seines Banditentums angehäuft hatte, war nicht mehr viel übrig. Sein einziger Sohn Idun Kellek übernahm daraufhin die Führung der Bande, doch ihres charismatischen Anführers beraubt fiel sie schnell auseinander. Keine zwei Dutzend Männer und Frauen konnte Idun weiter um sich scharen, der Rest zerstob in alle Himmelsrichtungen. Einige wurden gefasst und verrieten Idun und die Position Waldenaus, sodass dieser die Feste aufgeben musste.

Seither stromert die Bande eher rastlos durch die südlichen Teile Brevoys und hat zwei, drei feste Unterschlüpfe, von denen aber keiner auch nur ansatzweise an den Glanz Waldenaus heranreicht. Von den Mitgliedern der Bande kennen nur noch sehr wenige die Position der Waldfestung, die anderen sind zu jung, aber die Gerüchte, dass dort irgendwo Corons Schätze versteckt sein sollen, halten sich hartnäckig.