Warum schreibe ich dieses Blog …
… und was wird darin zu finden sein? Nun, es gibt insgesamt drei Gründe, warum ich mich dazu entschieden habe, Doctore Domanis Archive zu öffnen und zu veröffentlichen:
Erstens Seit meinem letzten Umzug gibt es in meinem Arbeitszimmer dank eines schwedischen Möbelhauses endlich genügend Platz für alle meine Rollenspielbücher und –ordner, und ich habe beim Auspacken der Kisten mit Verblüffen festgestellt, wie viel selbstgeschriebenes Material doch in 25 Jahren als Spielleiter zusammenkommt (und immer noch hinzukommt). Beim Durchblättern habe ich zwar einiges an Schrott gefunden, über den man rückblickend nur noch den Kopf schütteln kann, aber auch einiges, was ich als durchweg brauchbar empfand. Ich dachte mir, dass es doch schade wäre, wenn diese Dinge für immer ungelesen im Schrank verstauben würden.
Ich möchte deshalb die verschiedenen Materialien, die ich so gefunden habe und auch für meine laufende Kampagne neu entwickle – NSC, Begegnungen, Ortschaften, Abenteuer, Ideen, Hausregeln – mal nach und nach aufarbeiten und in diesem Blog veröffentlichen. Vielleicht kann ja der ein oder andere Anfänger unter den Spielleitern damit etwas anfangen, oder auch der ein oder andere alte Hase unseres Faches neue Inspirationen bekommen. Denn ich denke mal, dass alle von uns Schreib und Denkblockaden kennen.
Zweitens Was jeder Spieler und Spielleiter gerne macht, ist doch, anderen Spielern und Spielleitern (auch ungefragt) von seiner Kampagne und der letzten Spielsitzung zu erzählen. Auch dies möchte ich hier ab und zu tun: rückblickend erzählen, was sich so ereignet hat, was gut war und wo sich Probleme aufgetan haben, und auch vorausschauend ein wenig planen, neue Ideen entwickeln und auch versuchen, etwaige Probleme zu lösen. Manchmal hilft es ja, solche Dinge nicht nur mit den Beteiligten selbst zu besprechen, sondern auch mit Außenstehenden zu diskutieren.
Drittens Eigentlich schreibe ich ganz gerne, aber bisher nur für mich selbst und meine Spielgruppe. Dieses Blog soll mir deshalb einfach dabei helfen, besser „schreiben zu lernen“ und die Dinge, die ich aufs (elektronische) Papier bringe, auch mal jemand anderem zugänglich zu machen.
Auf jeden Fall würde ich mich über Kommentare und Feedback zu den Dingen sehr freuen, natürlich auch über konstruktive Kritik oder Verbesserungsvorschläge.
Über meine Kampagne
Viel möchte ich über meine Kampagne „Das Buch von Al’Barak“ nicht schreiben, da vielleicht auch der ein oder andere meiner Spieler hier mitlesen könnte und ich ihnen nicht durch zu große Spoiler den Spielspaß verderben möchte. Grob gesagt nehme man:
- Einen guten Schuss maltesische Geschichte und
- eine große Portion Star Wars – The Clone Wars,
- mische das Ganze mit den Prophezeiungen des Nostradamus (oder besser noch mit den Prophezeiungen aus David Eddings Saga „Das Auge Aldurs“)
- und würze alles mit einer Prise Star Trek – Deep Space Nine und den üblichen Zutaten für eine Fantasy-Kampagne.
Die Kampagne spielt vor dem Hintergrund eines heraufziehenden Krieges zwischen einer Allianz aus menschlichen Staaten und dem elfischen Volk auf der einen Seite, und einem größenwahnsinnigen, bösen Warlord auf der anderen Seite, der augenscheinlich eine unendlich große Armee aus geklonten, elfischen Kampfmagiern besitzt. Mitten in diesem Trubel stehen die Spielercharaktere. Sie folgen einer Prophezeiung, welche im „Buch von Al’Barak“ überliefert wurde. Die Herkunft des Buches blieb bisher ungeklärt, es soll die Spielercharaktere – „Auserwählte“ genannt – aber angeblich anleiten, wie dieser Krieg beendet werden kann.
Bisher weiß niemand, wohin das Buch die Charaktere führen wird, denn die Prophezeiung eröffnet erst dann eine neue Seite, wenn die alte „abgearbeitet“ wurde. Auf jeder neuen Seite steht quasi die „Problemstellung“ des nächsten Abenteuers und auch ein paar Hinweise zu dessen Lösung.
„Huh“, mag jetzt manch einer empört oder angewidert ausrufen, „das ist ja Railroading der übelsten Sorte!“ Stimmt. Allerdings hat das Ganze auch einen berechtigten Hintergrund: Mittlerweile sind unsere Leben allesamt so mit anderen Dingen vollgestopft, mit Familie, zeitaufwändigen Jobs, anderen Hobbys und Verpflichtungen – hinzu kommt eine geographische Entfernung von etwa 300 Kilometern – dass wir, wenn wir Glück haben, viermal im Jahr für jeweils vier bis sechs Stunden spielen. Da ist es für die Spieler ganz passabel, direkt in ein neues Abenteuer geworfen und am Anfang auch ein wenig an die Hand genommen zu werden. Außerdem können sie mit Hilfe des Buches jederzeit nachvollziehen, was in der Vergangenheit bisher passiert ist. Für mich und meine Spieler funktioniert es, auch wenn jemand anders diese Art zu spielen (oder besser: diese Art zu leiten) nicht mag.
Die ganze Kampagne ist übrigens eher Dark Fantasy und hat, ob des herannahenden Krieges, einen sehr düsteren Unterton. Auch gibt es selten ein klares „Gut“ oder „Böse“, viele Parteien, einschließlich der meisten Spielercharaktere, sind eher grau. Das führt auch innerhalb der Gruppe häufig zu lebhaften Diskussionen, auch darüber, warum man der Prophezeiung eigentlich folgt …
Das sind eine Menge Inspirationen aus verschiedenen SF-Welten, um es für ein Dark-Fantasy-Setting und einer andauernden Kampagne zu verwenden. Das ist eine schon erstaunliche Konstellation an Quellen.
Danke, in der Tat habe ich mich weiträumig inspirieren lassen. Falls Du genauer wissen möchtest, wie ich die einzelnen Ideen verbaut habe, guck doch vielleicht einfach mal in den Artikel „Kampagnenhintergrund: Das Buch von Al’Barak“ unter „Rollenspielmaterial -> Hintergrund“ (leider funktioniert der Link irgendwie nicht …)