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So, nachdem wir das Problem mit diesem Gonger auf Sylt also gelöst hatten, konnten wir in der Hütte von dieser Jasmine noch ’n bisschen Urlaub machen. Die anderen machen da aber mehr Reschersche, anstatt zu chillen. Versuch‘ zu helfen, weiß aber nich‘ so genau, wonach ich kucken soll – in meiner Facebook-Timeline und bei Insta finde ich nämlich nix. Die anderen finden aber raus, dass es in insgesamt 13 Bundesländern genau an Heiligabend komische Vorfälle in Kirchen oder auf Friedhöfen gab, ähnlich wie hier auf Sylt, nur nich‘ in Berlin, Hamburg und Bremen.

Nathaniel und Bro Maximilian erzählen dann noch von so’nem alten Kult, den sie mal infriltiert und zerstört haben, die irgendwelche Alte Wesen angebetet hatten, um diese zurück auf unsere Welt und in unsere Dimension zu holen. Hörte sich auf jeden Fall mächtig gruselig an, passte aber wohl zu diesem brennenden Kreuz auf dem Friedhof hier. Ach ja, und die würden irgendwelche heiligen Relikte dafür zerstören.

Also gibt’s 12 Spuren, die wo wir folgen können, aber der Bro hat da so irgendwelche Connections und schickt uns nach Hameln in Niedersachsen. Er selbst geht in sein Kloster, weil er noch irgendwas in seiner Biblotheke rauskriegen will. Wir also nach Hameln, da wurde Heiligabend in ’ner Kirche so’n dunkles Ritual durchgeführt, bei dem jemand auf’m Altar geopfert und das Taufbecken entweiht wurde – man, ich hab ja schon viel Scheiß gemacht, aber da würd‘ sich meine Omma im Grab umdrehen! Ach ja, und in ’nem Wald inner Nähe vom Tatort sind dieses Jahr zweimal zwei tote Wanderer gefunden worden.

Wir also erst mal mit der Pastorin gelabert, Birgit Schulz hieß die Gute. Die erzählte uns dann noch ma‘, dass auf dem Altar so’n toter Körper lag und dass das Taufbecken voller Blut war. Keiner wusste, wer die Leiche war, die wurde aber wohl erstochen. Außerdem wurde ’ne Totenfigur von so ’nem großen Grabstein geklaut, der so ’nem Rittmeister aus dem 17. Jahrhundert gehört, der Christian Friedrich von Reden oder so hieß. Is‘ aber ganz sauber abmontiert worden, hab ich gecheckt.

Anja versucht noch mal nach diesen magischen Auren-Dingens zu suchen und findet wohl da, wo die geklaute Figur gestanden war, ein paar magische Rückstände. Nathaniel meint, die Aura sei voll positiv und wohl recht ähnlich zu der auf dem Friedhof auf Sylt. Aber die Stimmung in der Kirche wär aber wohl voll drückend.

Ich selbst hab plötzlich irgendwie so’n Flashback und seh so komische Kuttenträger, die ’nem Mann auf dem Altar mit ’nem Dolch voll *ratsch* die Kehle aufschlitzen und dann Blut aus’m Taufbecken trinken. Und die ganze Zeit so’n Singsang, alles voll wie aus so ’nem Horrorstreifen. Ich erzähl‘ das so den anderen, aber ups, die Birgit kriegt das auch mit und guckt mich auf einmal voll komisch an und fängt an zu beten und so. Puh, gab erst mal mächtig Mecker von Nathaniel …

Emma und Anja suchen draußen nach Spuren, finden aber nix spannendes. Irgendwie kommen wir da nich‘ weiter. Drum kucken wir erstma‘ nach den beiden Morden. Wir stöbern also erstma‘ so durch die Zeitung und finden raus, dass vor 6 Tagen ein Ehepaar im Wald ums Leben gekommen war, mit so Kälteverbrennungen an Händen und am Kopp, ’n zweites Paar dann 4 Tage später, genauso. Nathaniel sagt, dass da Geister oder Wiedergänger für verantwortlich sein könnten – irgendwie weiß unser Engel ziemlich viel über Monster. Kann ich noch viel von lernen.

Im Wald gibt’s so’ne Wehranlage aus ’nem siebenjährigen Krieg, irgendwie auch 17. Jahrhundert, muss also wohl länger her sein. Sassenburg, oder so. Davon gibt’s nur noch grobe Hügel und Wälle. Und so ’ne Art Jagdhütte im Wald, die Obensburg. Spannend aber, dass wohl beide Paare auf’m Weg zu diesen Burgresten gefunden worden sind. Daher latschen wir da auch mal hin, um uns das anzugucken. Mehr als Fußspuren finden wir aber nich‘. Ne, doch! Hufabdrücke von ’nem Pferd!

Auf einmal kramt Anja so ’ne Kristallkugel raus, wie von’ne Wahrsagerin auf’m Rummel. Sagt, sie könne damit in die Vergangenheit kucken – und sieht ’nen Kopflosen Reiter über den Weg galoppieren! Ich versuche auch noch mal, ob ich wieder so ’ne Vision kriege, wie in der Kirche, klappt aber nicht – wieder voll das Blackout, lieg wohl wieder mit ’nem Zitteranfall am Boden. Aber zum Glück kratz ich diesmal nicht gleich wieder ab …

Da hier nix mehr is‘, gehen wir weiter zur Obensburg. Is‘ eigentlich nur ’ne kleine Hütte – Emma knackt kurz das Schloss, is‘ aber voll uninteressant hier.

Wir also weiter zum zweiten Tatort, auch hier Hufspuren. Anja guckt nochma‘ mit Magie inne Vergangenheit und sieht wieder so’n Kopflosen Reiter. Blöd nur, dass ihre Kristallkugel kaputt geht. Naja, aber dieser Kopflose Reiter is‘ wohl ’n Wiedergänger und hätte ’ne – wie sagten die anderen? – natürliche Präsenz. Soll wohl heißen, dass es kein Geist ist, sondern andere berühren kann. Und seine Berührungen können wohl Kälteverbrennungen verursachen. Passt zu dem, was inne Zeitung stand.

Wir folgen der Hufspur noch ’n Weilchen, aber die verlieren sich dann im Wald. Nix mehr zu machen, außerdem wird’s dunkel. Also zurück zur Karre und erst mal ’ne Absteige suchen.

Am nächsten Tag machen Emma und Anja erst mal wieder Reschersche. Man, hätte nie gedacht, dass man als Monsterjäger so viel lesen muss. Hätte jetzt etwas mehr Action erwartet! Aber egal, sie finden schon mal nix Spannendes über diesen Rittmeister von Reden raus, aber es gibt wohl gleich zwei Geschichten über so Kopflose Reiter hier in Hameln. Diese Sassenburg war wohl in diesem siebenjährigen Krieges ziemlich umkämpft, und die eine Story is‘, dass so’n Herzog von Cumberland wohl den Befehl zum Rückzug gegeben hat, obwohl er die Schlacht gewonnen hätte, und Hameln dann an die Franzmänner fiel. Die andere Story sagt, dass es ein berittener Bote war, der diesen Herzog gesucht, aber nich‘ gefunden hat. Und da er seine Aufgabe nich‘ erfüllen konnte, zieht er jetzt als so’n Kopfloser Reiter durch’e Gegend.

Außerdem finden die beiden noch raus, dass diese Reiter meist in dem Grab verschwinden, wo sie auch begraben wurden. Und dass es wohl jede Menge Massengräber inner Gegend gibt, aus diesem Krieg. Und dass es bei manchen Reitern ausreicht, ’n Gebet zu sprechen, um sie zu bannen. Oder man muss so’n Ritual vollziehen. Und sie töten meist durch Berührung. Passt ja auch zu dem, was wir über die Toten wissen.

Nathan und ich sind derweil wieder im Wald. Reschersche ist nicht so unsers. Wir folgen lieber den Hufspuren vom ersten Tatort aus in die andere Richtung. Kommen zu so ’ner Lichtung und ich finde dort tatsächlich so ’ne Gedenktafel, dass sich hier so ’n Massengrab aus diesem siebenjährigen Krieg befindet.

Daraufhin stellen wir uns ’ne Theorie zurecht, nämlich dass wohl die zweite Geschichte wahr ist: der Kopflose Reiter ist der Bote, der hier im Massengrab liegt und jetzt aufersteht, weil er immer noch versucht, diesen Herzog von Cumberland zu finden, um ihm ’ne Nachricht zu überbringen, deshalb zu ’nem alten Kommandoposten reitet, ihn aber dort nicht mehr findet, da er ja geflohen ist und auch schon so viele Jahrhunderte vergangen sind und daher die Nachricht nicht überbringen kann. Klaro, wie das Problem zu knacken ist – wir warten nachts auf den Reiter, damit wir seine Nachricht erhalten!

Emma und Anja haben noch herausgefunden, dass so’n Kopfloser Reiter in sein Grab zurückkehrt, wenn die Kirchturmuhr Mitternacht schlägt. Aber die Uhr in der Kirche schlägt ja nicht mehr, weil wegen Ruhestörung und so. Vielleicht können wir’s ja auch so drehen, dass wir die Uhr Mitternacht schlagen lassen können, auch wenn’s noch nicht Mitternacht ist, so als „Versicherung“ sozusagen, falls was schiefgeht. Wir labern noch mal mit der Pfaffin, aber irgendwie nimmt die uns so’n bisschen übel, dass wir uns nur um diesen Reiter kümmern, statt um ihre entweihte Kirche. Aber dass das irgendwie zusammenhängt, scheint die Gute nicht zu kapieren. Also rufen wir den Bro Maximilian an, dass er die Birgit anruft, um sie zu beruhigen. Is‘ natürlich nur ’ne Ablenkung, damit Emma die Steuerung der Kirchturmuhr so maniputieren kann, dass sie wenigstens zu Mitternacht tatsächlich bimmelt.

Der Rest ging dann schneller, als gedacht. Emma und ich organisieren noch einen Geländewagen – also Emma organisiert und ich stehe Schmiere. Auf Emma kann man sich echt verlassen, mit der kann man echt Pferde stehlen. Also – echt!

Wir also mit dem Wagen in den Wald zu der Stelle, wo sich die Hufspuren verlaufen. Ich spiel den Herzog von Cumberland, Anja gibt mir noch ’n paar coole Tipps, wie ich mich verhalten soll, Nathaniel steht mit’m Schwert in Reichweite. Es regnet scheiße, ich bin voll nass, aber dann taucht tatsächlich dieser Reiter auf. Echt spooky, wie der so vor mir steht, so mit ohne Kopf. „Gebe er mir die Nachricht“, brülle ich. Und der zückt tatsächlich so ’nen ollen Brief und gibt ihn mir. Dann galoppiert der wieder weg.

Wir mit der Karre hinterher, bis zum Massengrab. Die Kirche schlägt zwölf und der Reiter verschwindet in seinem Grab. Puh. Wir hoffen ja, dass er jetzt Ruhe gibt, weil er ja seine Aufgabe jetzt erfüllen konnte. Allerdings fragen wir uns, warum er ausgerechnet jetzt auftauchte. Wir vermuten, dass es was mit dieser gestohlenen Figur von diesem Grabmal zu tun hat, dass er vielleicht dadurch gebannt wurde und er jetzt, da die Figur weg ist, wieder rumspuken konnte. Also so ’ne Art Kollataralschaden von diesen Kultisten. Von denen haben wir aber tatsächlich noch keine Spur, müssen wir uns doch noch ma‘ drum kümmern.

Ach ja, das Schriftstück hatte ’n Siegel. Aber ’n recht merkwürdiges. Nix von wegen ’nem Herzog von Cumberland. Oder von Hameln oder so. Da is‘ ’n Drache drauf. Und ’n Schwert. Und ’n Krieger. Hab’s am Anfang voll nich‘ gecheckt – könnte aber so’n Siegfried-der-Drachentöter-Ding sein …!

Leider, leider, leider war dies vorerst auch schon wieder der letzte Bericht des guten Johnny, da unser Spielleiter die Runde aufgrund von privatem und beruflichem Stress auflösen musste. Sehr schade, so kann ich gar nicht sehen, wie aus meinem Monsterjäger-Noob der Held geformt wird, der er laut Schicksal sein soll – daher hoffe ich doch noch inständig auf ein Re-Union der Gruppe. Vielleicht klappt es ja irgendwann mal …