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„Eine kurze Beschreibung einer Monsterart namens Gnag. Vielleicht etwas hyänen­ähnliches oder so, muss aber nicht. System völlig egal, aber wenn’s eh egal ist, über LL, DSA 1, oder Pathfinder würde ich nicht meckern.“ — gewünscht von Rorschachhamster.

Also los:


Gnag, das; Nomen; Plural: Gnags, manchmal auch Gnagse; in gemäßigten bis wärmeren Gefilden lebende Aas- und Fleischfresser, die entfernte Verwandtschaft zu Hyänen aufweisen.

Gnags besitzen etwa die Größe eines Schäferhundes oder eines kleinen Ponys und wiegen ausgewachsen zwischen 50 und 75 kg. Sie haben kurzes, meist beiges bis hellbraunes Fell und einen drahtigen, muskulösen Körperbau ähnlich einer Hyäne. Aufgrund ihrer längeren Beine wirken sie jedoch ein wenig unproportioniert.

Auffälligste Merkmale sind zum einen der langgezogene, fast schon trichter­förmige Kopf, der zwar keine Nasenlöcher oder Nüstern besitzt, dessen Schnauze aber zwei Reihen spitzer Reißzähne aufweist. Zum anderen sind dies zwei an Tentakeln erinnernde Extremitäten, welche aus den vorderen Schulterblättern wachsen und etwa einen halben Meter lang sind. Die Tentakeln enden in jeweils vier fingerähnlichen, mit Klauen bewehrten Gliedern und tragen außerdem die Riechorgane der Kreatur.

Gnags leben in Rudeln, die meist zwischen 20 und weit über 100 Tiere umfassen und vom stärksten Männchen, dem Alpha-Tier, angeführt werden. Sie jagen in der Morgen‑ und Abenddämmerung, schlafen nachts und verstecken sich am Tag. Sie fühlen sich in Ebenen, Steppen, steinigen Wüsten und ähnlichen, weitläufigen Gegenden, in denen sie ihre Beute schon von weitem beobachten können, am wohlsten, es sind aber auch schon Gnags in Wäldern und urbanen Gebieten gesehen worden.

Beim Kampf und bei der Jagd wird Gnags ein „kollektives Bewusstsein“ nachgesagt, da ihre Angriffe oft sehr koordiniert wirken, sie sich auf einen einzelnen, stärkeren Feind konzentrieren und simultan auf Veränderungen im Kampfgeschehen reagieren können. Tatsächlich aber liegt dies daran, dass die Gnags eines Rudels auf die Befehle ihres Alpha-Tieres hören, welches selten direkt am Kampf teilnimmt, sondern diesen aus zweiter Reihe beobachtet und mit Schnalzlauten und Heulen steuert. Ein Kampfrudel ohne Alpha-Tier verfällt hingegen schnell wieder in normale, tierische Verhaltensmuster.

Im Kampf greift ein Gnag zuerst mit seinen beiden Tentakeln an und versucht, die klauenbewehrten Finger in den Körper seines Opfers zu bohren. Hierdurch kann er ein leichtes Gift injizieren, welches den Widerstand seiner Beute verringern soll und kleinere Beutetiere sogar komplett lähmen kann. Anschließend schnappen die beiden mächtigen Kiefer zu.

Der Legende zur Folge soll „Gnag“ übrigens die Lautmalerei des Schmerzensschreies sein, den der Entdecker dieser Spezies ausgestoßen haben soll, als er das erste Mal von einem Gnag gebissen wurde. Tatsächlich ist es eine Ableitung des orkischen Wortes „Gnaaq“ für „Hyäne“, weswegen sie mancherorts auch „Orkenhyäne“ genannt wird.

Die Giftdrüsen aus den Tentakeln, Gnagblut und der Speichel der Alpha-Tiere sind gesuchte und gut bezahlte Ingredienzien für magische Tränke, während aus ihren Häuten manchmal Rüstungen hergestellt werden. Darüber hinaus sammeln Gnags keine Schätze, es können jedoch manchmal welche bei den Überresten ihrer Opfer gefunden werden.


Spielwerte gibt’s in der Download-Version, und zwar für Labyrinth Lord, Pathfinder und — da ich kein DSA1 kann — für Dungeonslayers.

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