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Anfang August trudelte dann noch etwas in den – diesmal virtuellen – Briefkasten, nämlich das via Crowdfunding finanzierte „Ultimate Kingdoms“ von Legendary Games, an dem ich mich mit der PDF-Version der Pathfinder-Regeln beteiligt hatte. Ursprünglich angekündigt für den September letzten Jahres also mit gut 11 Monaten Verspätung …
Legendary Games hatte bereits vor einigen Jahren einige Regelerweiterungen herausgebracht, die man sehr gut für die Königsmacher-Kampagne verwenden kann. So hatte ich auch schon vor dem Crowdfunding das „Ultimate Kingdoms“ und das „Ultimate Factions“ im Einsatz. Ersteres baut auf den Reichsverwaltungsregeln aus den „Ausbauregeln IV: Kampagnen“ auf und ergänzt diese bzw. bietet optionale Regeln für ein paar Dinge, die man anders (besser) hätte lösen können. Letzteres führt ein System für Fraktionen und Intrigen ein und hilft, diese zu verwalten bzw. zu spielen.
Ich habe bisher nur einmal kurz durch das 334 Seite starke PDF blättern können, ohne mir alles im Detail anzugucken. Wer das Design der anderen Produkte auf dem Haus Legendary Games kennt, wird vom Layout nicht überrascht sein. Es sieht auch so aus, als wären einige der alten Illustrationen wiederverwendet worden, man findet aber auch einiges, was ich bisher nicht kannte, wobei ich die Qualität der Bilder sehr schwankend finde. Die verschiedenen Tabellen sind jedoch sehr übersichtlich gestaltet und das PDF ist mit einem verlinkten Inhaltsverzeichnis versehen, so dass man immer sofort zu den passenden Seiten bzw. Tabellen springen kann.
Ich werde das „Ultimate Kingdoms“ in den nächsten Wochen mal Kapitel für Kapitel durcharbeiten und nach Möglichkeit hier auf dem Blog vorstellen. Insbesondere interessiert es mich, ob nur die Aufmachung geändert wurde (das „Ultimate Kingdoms“ wurde ja als Zusammenfassung und Neuordnung der anderen „Ultimate“-Bände aus dem Hause Lengendary Games beworben), oder ob sich auch inhaltlich etwas an den Regeln geändert hat.
Hier deshalb nur schnell eine Übersicht über die Kapitel:
- Kapitel 1 („Kingdoms“) enthält die Regelerweiterungen oder änderungen bezüglich der Reichsverwaltungsregeln aus den „Ausbauregeln IV: Kampagnen“, die ursprünglich im „Ultimate Rulership“ zu finden waren, so etwa neue und geänderte Erlasse, neue bzw. umsortierte Königsreichsereignisse und Anpassungen zur Bevölkerungszahl eines Reiches.
- Kapitel 2 („Cities & Settlements“) enthält die entsprechenden Anpassungen aus dem „Ultimate Rulership“ bzgl. der Ortschaften und Gebäude, so zum Beispiel eine neue Größeneinteilung, neue Gebäude, ein paar Ideen zu exotischen Ortschaften sowie eine Reihe von Attributen, also spezielle Eigenschaften, die eine Ortschaft besitzen kann.
- Kapitel 3 („Warfare“) beschäftigt sich dann mit dem Massenkampfsystem, das ebenfalls in den „Ausbauregeln IV: Kampagnen“ zu finden ist. Es geht darum, wie Einheiten ausgehoben werden, welche zusätzlichen Strategien und Taktiken es gibt, es werden optionale Regeln für den Massenkampf vorgestellt und auf Belagerungen sowie den Kampf zu Wasser und – oft vernachlässigt für Fantasy-Settings – in der Luft eingegangen.
- Kapitel 4 („Mythic Kingdoms“) ist dann eine Erweiterung nur für Pathfinder, welche die Reichsverwaltungsregeln an die Regeln in den „Ausbauregeln V: Legenden“ anpasst.
- Kapitel 5 („Buildings & Strongholds“) zeigt dann, wie man den Bau seiner Festung oder anderer Gebäude im Königreich noch etwas detaillierter ausarbeiten kann, mit verschiedenen Materialien, Verbesserungen oder Eigenschaften. Auch hier gibt es noch einmal einen längeren Abschnitt über Belagerungen, diesmal aber wohl eher aus der Sicht der Verteidiger.
- Kapitel 6 („Factions & Intrigue“) stellt wie bereits oben beschrieben ein System für die Verwaltung der verschiedenen Fraktionen im Reich dar. Diese erhalten wie das Reich selbst verschiedene Attribute und können je nach Größe bzw. Zahl der Mitglieder verschiedene Aktionen pro Königreichsrunde (also pro Monat) ausführen.
- Kapitel 7 („Relationsships“) behandelt die Beziehungen zu wichtigen NSC, die anhand einer Skala abgebildet werden könnte, auf der man durch das Sammeln sogenannter „Camaraderie Points“ aufsteigen kann, um spezielle Vorteile zu erlangen. Sicherlich nichts für jeden NSC der Kampagne, aber möglicherweise überlegenswert für die wichtigsten NSC wie Ratsmitglieder, „Love interests“ oder (zukünftige) Gefährten.
- Kapitel 8 („Player character options“) enthält genau das: eine Prestigeklasse (den Kastellan), eine Basisklasse (den General), Archetypen, Talente und ähnliches.
- Kapitel 9 („Sample Kingdoms & Organizations“) gibt eine ganze Reihe von Beispielen für Reiche und Fraktionen, die man so im Spiel verwenden kann oder als Referenz dienen können, um die Regeln zu verstehen.
- Der Anhang letztendlich enthält eine Übersicht über Adelstitel aus verschiedenen (irdischen) Kulturkreisen, einen Generator für die Namen von Armeen und deren Abteilungen, eine Reihe von Beispielen für Armeen sowieso Bögen zur Verwaltung von Reichen und Ortschaften sowie die aus den „Ausbauregel IV: Kampagnen“ bekannten Ikonen für die neuen Gebäude.
Alles in allem also viel Stoff zu lesen – in Summe wahrscheinlich ungefähr so viel, wie ein kompletter „Ausbauregel“-Band von Paizo.