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"Das Buch von Al'Barak"-Kampgane, Drizzt Do'Urden, Fragebogen, Geheimnisse, PvP, RPG Blog O Quest
Die Blog-O-Quest kommt in diesem Monat von einem der beiden Urväter, nämlich dem Würfelhelden. Es geht um Dunkle Geheimnisse, also darüber, welche Schattenseiten übrig bleiben, wenn ein Charakter nicht vom Scheinwerferlicht gestrahlt werden. Die Regeln finden sich wie immer im Startbeitrag. Also los:
1. Was war das schlimmste was je ein Charakter von Dir getan hat?
Einen Charakter eines anderen Spielers getötet. Es war die – im Nachhinein muss man wahrscheinlich sagen: dunkelste – Zeit unserer ersten D&D-Kampagne auf der Höhe des Hypes um Drizzt Do-Urden. Und ja, ich bekenne mich schuldig: auch ich habe seinerzeit einen Dunkelelfen gespielt – ein Mann, der vor den Repressionen durch die martialische Gesellschaft der Dunkelelfen geflohen ist, aber anders als sein Vorbild seine böse Gesinnung behalten hat. Mein Plan war damals eigentlich, dass er zuerst noch die gleichen Verhaltensweisen an den Tag legt, die ihm anerzogen worden waren, dass er aber durch die Zusammenarbeit mit den anderen Charaktere der (fast durchweg) guten Gruppe und durch viele Gespräche sein Verhalten (und seine Gesinnung) irgendwann zum Guten ändert. Das hat leider nicht geklappt, da der Rest der Spieler überhaupt nicht auf meinen Charakter eingegangen ist – außer der Spielleiter, der meinem Charakter durch NSC so lange Honig um den Bart geschmiert und mir verlockende Angebote gemacht hat, dass ich irgendwann die Seiten gewechselt und wieder für die Bösen gekämpft habe – und da bin ich dann während eines Kampfes einem anderen SC in den Rücken gefallen und habe ihn getötet. Nach diesem Ereignis habe ich den Charakter dann ad acta gelegt und das Konzept begraben.
2. Hat ein Charakter von Dir ein dunkles Geheimnis und was muss passieren, dass dieses an die Oberfläche kommt?
Von meinen aktuellen Charakteren leider keiner – ich spiele aber auch nicht so häufig, sondern leite mehr, und habe deswegen auch nur sehr wenige Charaktere. Nur Gallaghan, mein Kämpfer in der laufenden Spelljammer-Kampagne, der als Sohn eines Hehlers in kleinkriminellen Verhältnissen aufgewachsen ist, gibt sich als Paladin des Tyr aus, obwohl er gar kein Paladin ist, sondern regeltechnisch eben „nur“ Kämpfer. Aber qualifiziert sich eine solche Lüge schon für das Prädikat „dunkel“? Das Geheimnis wurde beizeiten mal häufiger angespielt, ist aber mittlerweile irgendwie in Vergessenheit geraten.
Es könnte vielleicht irgendwann mal ans Licht kommen, wenn er dringend eine der Fähigkeiten eines Paladins braucht, diese aber gar nicht besitzt …
3. Dunkles Geheimnis hin, dunkles Geheimnis her, was ist dabei eine Grenze, die Du nicht überschreiten möchtest / würdest?
Hier möchte ich wieder Bezug auf meine erste Antwort nehmen: Die Grenze eines dunklen Geheimnisses befindet sich dort, wo das Geheimnis den Spielspaß eines anderes Spielers tangiert oder gar beeinträchtigt. Ich würde kein Geheimnis wählen (oder als SL erlauben), das in PvP münden könnte …
Oder wenn es die Grenzen des üblichen „guten Geschmacks“ überschreitet, wie (ehemalige) Kinderschänder, Vergewaltiger, Massenmörder …
4. Hast Du schon einmal ein dunkles Geheimnis eines anderen Charakters (Spielers) gelüftet?
Als Spieler nein, bisher nicht (zumindest kann ich mich an keine solche Situation erinnern).
Als Spielleiter sehe ich es fast als meine Pflicht an, die dunklen Geheimnisses der Charaktere meiner Spieler irgendwann im Laufe einer Kampagne zu lüften, denn die Geheimnisses sind meiner Meinung nach schließlich dazu da, Handlungsstränge um die Charaktere herum zu weben. Ich sehe Geheimnisse, die sich meine Spieler für ihre Figuren überlegen, neben anderen Dingen als Flaggen an, die mir signalisieren sollen, welche Art von Geschichte die Spieler erleben möchten.
So zum Beispiel jüngst in meiner auslaufenden D&D-Kampagne „Das Buch von Al’Barak“ geschehen – da diese bald enden wird, ist es an der Zeit, noch das ein oder andere Geheimnis zu lüften. Ich wollte an dieser Stelle zwar kurz darüber berichten, bemerkte dann jedoch, dass ich mich ein wenig in Rage schreiben kann, wenn ich die entsprechenden Szenen Revue passieren lasse – und gliedere das mal in einen anderen Blogeintrag aus. Also später mehr dazu.
5. Nach Deinen gemachten Erfahrungen, planst Du Deinen Charakteren auch in Zukunft ein dunkles Geheimnis zu geben?
Ob „dunkel“ oder nicht, ich liebe es, Charakteren Geheimnisse zu geben. Wie oben beschrieben ist es eine gute Möglichkeit, seinem Spielleiter zu sagen (oder von seinen Spielern gesagt zu bekommen), welche Art von Geschichten man spielen möchte. Wenn ich eine neue Kampagne mit neuen Charakteren starte, dann schicke ich neuerdings meist einen kleinen Fragebogen an meine Spieler, in der sie ihren Charakteren auch immer zwei Geheimnisse andichten sollen – eines, welches dem Charakter bewusst ist und das er zu verbergen versucht, sowie ein Geheimnis, das erst im späteren Verlauf der Kampagne dem Charakter offenbart wird und mir als weiterer Plot-Hook dient.
Danke für Deine Teilnahme!