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Meine laufende D&D-Kampagne ist neuerdings ein wenig strukturiert wie ein Computerrollenspiel – es gibt so etwas wie einen oder zwei Haupthandlungsstränge und eine ganze Reihe von Neben- und Charakterplots, welche mehr oder weniger parallel ablaufen. So können sich meine Spieler (bzw. die Charaktere) immer den Handlungsstrang aussuchen, dem sie momentan folgen möchten.

Das Ganze hat natürlich einen kleinen Haken: wie wahrscheinlich viele andere Spieler auch haben meine Spieler die schlechte Angewohnheit, keine Notizen zu machen – oder wenn, dann sehr unstrukturierte. Daher verlieren sie recht schnell den Überblick über die Handlungsstränge und Aufträge, die momentan noch offen sind und die sie erledigen können.

Um dieses Problem ein wenig abzumildern, ist mir eine weitere Idee gekommen, welche ich aus den Computerrollenspielen klauen … äh, übernehmen könnte: die Charaktere bekommen ein Questlog in die Hand gedrückt …

Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um einen strukturierten, vorgedruckten DIN-A4-Zettel (ich finde, das Wort „Formular“ klingt für ein Rollenspiel zu bürokratisch), auf welchem die Spieler die wichtigsten Eckdaten eines Handlungsstranges erfassen können, und der einen großen Bereich für Notizen enthält. So sind alle wichtigen Informationen zu einem Auftrag oder einem Handlungsstrang an einem Platz auf einer Seite vereint. Meine Spieler haben einen ganzen Batzen dieser Vordrucke in die Hand gedrückt bekommen, so dass sie immer, wenn sie einen neuen Auftrag annehmen oder etwas Neues erfahren, dem sie nachgehen möchten, gleich ein neues Questlog anfangen können.

Und so sieht das ganze dann aus: Questlog, blanko.

Im Questlog sind dann die folgenden Informationen zu finden:

  • In der Titelzeile können die Spieler dem Handlungsstrang einen für sie sprechenden Namen geben.
  • Unter Auftraggeber können sie den Namen des NSC hinterlegen, der ihnen den Auftrag oder eine spannende Information gegeben hat.
  • Unter Kontakte stehen die Initialen der Spielercharaktere, so dass die Spieler hier einfach ankreuzen können, wer von ihnen Kontakt mit dem Auftraggeber hatte und/oder bereits in den Handlungsstrang involviert ist.
  • Sie können auf dem Questlog hinterlegen, wann sie den Auftrag oder die Information erhalten haben, und dies sowohl in Realzeit als auch in In-Game-Zeit.
  • Des weiteren gibt es einen Bereich für die Aufgabe, welche die Charaktere zu erfüllen haben, oder die wichtigsten Informationen den Handlungsstrang betreffend.
  • Der Großteil des Blattes steht dann für Notizen zur freien Verfügung.
  • Ganz unten auf dem Blatt gibt es dann noch eine kleine „Service-Leistung“ von mir als DM an meine Spieler, nämlich die Questgewichtung. Dort markiere ich als DM, welche Gewichtung die Bereiche Kampf, Fertigkeiten, Rollenspiel und Rätsel wohl haben werden, wenn die Charaktere diesem Handlungsstrang folgen würden. Da nicht immer alle Spieler zu einer Spielsitzung auch anwesend sind, können so die anderen diese Gewichtung zu Rate ziehen, um zu entscheiden, woran sie weiterarbieten – wenn also einer der Kämpfer und der Kleriker nicht da sind, macht es wenig Sinn, sich eine Questlog vorzunehmen, bei dem ich den Bereich „Kampf“ mit sehr stark gewichtet habe.

Manchmal, wenn ich als DM ausreichend Zeit für meine Vorbereitungen finde, bekommen meine Spieler sogar vorausgefüllte Questlogs – zum Beispiel, wenn ich einen Aushang vorbereite, in dem ein Lösegeld für einen flüchtigen Verbrecher proklamiert wird, erstelle ich dann auch noch schnell ein entsprechendes Questlog, welches die Spieler in die Hand gedrückt bekommen, sobald sie den Aushang sehen.

Und so sieht das Beispiel dann aus: Questlog, Beispiel