Schlagwörter

, ,

Die Zeit ist überfällig, endlich mal wieder etwas an meinem Stadtprojekt zu basteln – und wenn es auch nur ein kurzer Abriss über eine weitere Fraktion innerhalb der Stadtmauern ist.

Wie in der Historie beschrieben ist die Stadt Mdina binnen eines Jahrzehnts komplett aus dem Boden gestampft worden. Diese logistische Meisterleistung war nur aufgrund einiger engagierter (weil profitgieriger) Händler möglich, welche die benötigten Materialien zum Bau der Stadt und zur Versorgung der Bevölkerung aus aller Herren Länder herbeischifften – von einfachen Holzbalken bis hin zu komplexen Mechanismen, von grundlegenden Nahrungsmitteln bis zu Luxusgütern für den Adel, von Textilien bis zu Waffen. Insgesamt waren es zwölf Händler, welche vom damaligen Kaiser das verbriefte Recht – Exklusivkonzession genannt – verliehen bekamen, bestimmte Waren zu importieren, zu verkaufen und/oder deren Herstellung vor Ort zu überwachen.

Nach Ende des Baus ließen sich die Händler oder deren Söhne in der Stadt nieder, um diese weiter mit Waren zu versorgen. Sie gründeten die Händlergilde, welche sich schnell zu einem der Machtfaktoren in der Stadt aufschwang, da sie fast den gesamten Wirtschaftskreislauf diktierten. Zwar waren sie nicht mehr durch die Exklusivkonzessionen geschützt, ihr Marktmonopol in den einzelnen Bereichen war jedoch so stark, dass sie aufstrebende Mitbewerber verdrängen, schlucken oder (mal mehr mal weniger legal) „beseitigen“ konnten.

Die Händlergilde besteht auch heute noch aus zwölf Mitgliedern, alles Nachfahren der ursprünglichen zwölf Händler, die mithalfen, die Stadt zu errichten. Sie kontrollieren den gesamten Warenstrom innerhalb der Stadt mit Ausnahme des Wassers, diktieren Preise und Zölle und kassieren bei jedem Geschäft innerhalb der Stadt kräftig mit. Sie haben sich an prominenter Stelle ein prunkvolles Hauptquartier gebaut, welches den großspurigen Namen „The Gentlemen’s Club“ trägt und in der Tat an einen gediegenen englischen Club erinnert. Von dort aus regieren sie ihre Monopole, trinken sündhaft teure Weine, rauchen von weither importierte Zigarren und ergötzen sich an ihrem Reichtum. Unnötig zu erwähnen, dass sie unter der normalen Bevölkerung und insbesondere unter den Handwerkern und Händlern der Stadt einen sehr schlechten Ruf besitzen und als Halsabschneider tituliert werden.

Gerüchten zu Folge sollen sogar einige Mitglieder der Gilde, da sie „den Hals nicht voll kriegen“ sogar in illegale Geschäfte wie Sklavenhandel, Drogenschmuggel und Prostitution verstrickt sein …